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.Sie haben jedoch versucht, dieschwierige Zeit mit ihrem Sohn durchzumachen, während andere Eltern ihre Kinder in eine Anstalt schicken. 79Ceija Stojka: Ich würde jedes Kind von denen wegnehmen, weil diese Kinder haben keine Chance.Abschieben ist immer das einfachste.Wir: Gehen wir vielleicht wieder zurück in die Zeit ihres KZ-Aufenthaltes.Für uns wäre es der größte Horrormit der Angst zu leben, vergewaltigt zu werden.War das auch bei Ihnen der Fall? Sie haben einmal in ihrerAutobiographie von den Weißrussinnen erzählt, die den KZ-Männern so gefallen haben.Waren sie IhreMädels, sozusagen?Ceija Stojka: Das war sicher der Fall, aber wir nicht.Wir: Waren sie sich zu gut dafür?Ceija Stojka: Nein, nein! Das war ganz anders.Sie hätten schon gerne Zigeunermädchen gehabt.Am Anfangwar es auch so, daß sie sich so manche herausgeholt haben und sie vergewaltigt haben.Aber das wußte ichdamals nicht.Meine Mutter hätte mir das nie erzählt und hätte mich nie damit gequält.Ich hatte davonwirklich keine Ahnung, das hat mir meine Mama aus den Augen genommen.Aber als ich dann älter war hatsie mir das dann erzählt und daß diese Frauen sich dann auch selbst umgebracht haben.Die meisten habenSelbstmord gemacht, weil bei den Zigeunern ist es ganz schlimm, wenn eine Frau von anderen Männer.Sie kann dann ihren Mann und dem Vater nicht mehr in die Augen schauen.Das ist eine gewisse Erziehung.Wir: Je älter Du als Frau im KZ gelebt hast, je mehr hast Du noch diese zusätzliche Angst.Ceija Stojka: Nur waren diese Mädchen und Frauen später, sie hatten das Glück,.weil man javerschiedene Krankheiten gehabt hatte.Und diese Frauen, die schönen Frauen, haben sich so manchenDreck in die Augen geschmiert und haben sich so manche Wunden zugeführt, damit man sagt, sie habenKrebsen.Oder sie haben gesagt, sie haben irgendeine Geschlechtskrankheit.Und dann sind sie von ihnen inRuhe gelassen worden.Wir: Bei der Sterilisierung haben wir nicht genau verstanden, welches Gerät sie benützt haben.Ceija Stojka: Ja, das war schlimm.Das war so ein Gerät.Ein Lockenwickler.Da gibt es ja solche mitStrom.Solche Stäbe waren das.Ich hab s gesehen, weil ich stand mit meiner Schwester ja vor der Tür.Wirhaben Glück gehabt.Er hat gesagt:  Leider heute ist nichts, heut ist kein Strom. Es war Stromausfall.Wir: Sind diese Frauen sofort gestorben?Ceija Stojka: Nein! Ich hatte eine liebe Freundin, die Resi,.Ach Gott, sie hat keine Mutter gehabt.Ichglaube sogar, daß die Resi um ein oder zwei Jahr älter war wie ich.Von der Größe und in der Erscheinung.Ja und sie hatte niemanden und ich war klein und immer irgendwo.Kann ich etwas organisieren? Wo gibt´ seine liebe Stubenälteste, die eine Hilfe braucht, wo man aufpassen tut, oder den Mist raustragt.Dann kriegstDu einen Kartoffel.Da habe ich die Resi halt mitgezogen und zur Mama gesagt:  Mama, die hatniemanden. Und Resi, ja, sie wurde abgeholt und dann ist sie am Wagen gelegen.Da waren so viele aufdiesem Wagen.Wir: Gibt es da nicht auch ein Buch über diesen Leichenbretterwagen?Ceija Stojka: Ja.Moment.Es gibt ein Buch, das auch von Wissenschaftlern herausgebracht wurde undhier wird beschrieben: Was sagt uns Ceija? Ich hab die einzelnen Gegenstände so beschrieben, wie sie dadrinnen benannt wurden.Bretterwagen.da waren die Leichen oben.Es war kein normaler Wagen, dieToten kamen irgendwo hinauf.Es gab nicht einen besonderen Leichenwagen für verstorbene Menschen.Eswar für sie Wurscht.Hauptsache sie sind tot.Hauptsache sie sind krepiert.Wir: Wieviel waren Sie zum Schluß ungefähr?Ceija Stojka: In Ravensbrück, Bergen-Belsen oder Ausschwitz? 80Wir: Wieviel waren Sie nach Bergen-Belsen?Ceija Stojka: In Bergen-Belsen, das ist auch sehr interessant.Obwohl der Abteil sehr groß war, wußte ichnicht, daß unmittelbar neben uns noch ein Abteil ist.Gel.Weil sagen wir diesen Abteil, den Du hier siehst,der war umrahmt von lauter Bäumen.Da gab es einen Zwischenraum von fünf Metern [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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